Nachhaltigkeit – was ist das eigentlich?

Nachhaltigkeit als Begriff stammt ursprünglich aus der Forstwirtschaft des 17. Jahrhunderts. Damals stand der Gedanke dahinter, dass man nicht mehr Bäume fällen sollte als auch nachwachsen können.

Heute hat sich der Begriff der Nachhaltigkeit weiterentwickelt. Wir alle wissen mittlerweile, dass wir dafür sorgen müssen, unsere Umwelt im Ganzen zu schützen und nicht durch Abgase, verschmutztes Wasser, Massen an Müll und vieles mehr zu schädigen.

Zusammengefasst kann Nachhaltigkeit bedeuten: Ressourcen zu schonen, sorgfältig und gerecht mit Geld umzugehen und friedlich und fair miteinander zu leben.

Nachhaltigkeit ist uns sehr wichtig – daher stellen wir Euch einige unserer wichtigsten Aspekte vor:

1. Einkauf unserer Rohkaffees

Wir beziehen unseren Rohkaffee fast ausschließlich direkt von Kaffeefarmern bzw. kleinen Kooperativen. Dabei versuchen wir in regem Austausch miteinander eine möglichst langfristige Partnerschaft aufzubauen. Transparenz, nachhaltig mit sozialer Verantwortung – hervorragende Rohbohnenqualität für uns und entsprechende Entlohnung der Farmer für deren harte Arbeit – das steht im Vordergrund.

Der direkte Einkauf unserer Rohkaffees mit der entsprechenden Transparenz ist das oberste Ziel für den Einkauf all unserer Kaffees. Heute beziehen wir bereits mehr als 80 % unserer Kaffees direkt. Die restlichen knapp 20%, die wir bisher noch im Sortiment führen und für die diese komplette Transparenz fehlt, werden wir in den nächsten Jahren einen entsprechenden Ersatz suchen und austauschen – das ist unser Ziel.

Den Import unserer Kaffees führen eine Handvoll Importeure durch, mit denen wir ebenso vertrauensvoll wie auch eng zusammenarbeiten. Eine möglichst langfristige Kooperation hat auch hier oberste Priorität.

Noch ein Wort zu Siegel: Wir suchen den direkten Weg. Das ist uns wichtiger als so manches Siegel – denn auf diese Weise profitieren alle Beteiligten am meisten. Aufgrund unserer guten Beziehungen zu Kaffeefarmern in den Ursprungsländern wie Brasilien, Guatemala, Nicaragua und Peru sind konstante Partnerschaften entstanden, die den Austausch von Informationen vereinfacht, zu einer ständigen Weiterentwicklung vor Ort bis hin zu besseren Ernten ermöglicht. Davon profitieren beide Seiten – wir, die wir hervorragende Rohbohnenqualitäten bekommen und der Farmer, der eine faire und gerechtere Entlohnung bekommt.

Unsere Farmer und Importeure:

El Salvador:

Farm: Finca La Reforma und Finca El Borbollon, Farmer: Familie Alvarez

Importeur: Rehm & Co. Specialty Coffee Importeurs


Nicaragua:

Farm: La Escondida, El Limoncillo und San Jose, Farmer: Familie Mierisch

Importeur: InterAmerican Coffee


Peru:

Kooperative: Asociación Miguel Grau, Farmer: ca. 50 Kleinbauern, BIO

Importeur: Knauer&Knauer GmbH

Kooperative: ca. 80 Kleinbauern, Region: San Ignacio, BIO

Importeur: CTS Coffee, Thomas Stehl


Indien:

Farm: Classic Synergy, Farmer: Familie Shankar (seit 1890), Region Bababudangiri

Importeur: Rehm & Co. Specialty Coffee Importeurs


Tanzania:

Farm: Lunji Estate, Farmer: Familie Maier

Importeur: InterAmerican Coffee

Kooperative: Kleinbauern im Distrikt Kagera am Viktoriasee, BIO Robusta

Importeur: InterAmerican Coffee


Brasilien:

Farmen: Capim Branco & Finca São Silvestre, Farmer: Familie Andrade

Importeur: CTS Coffee, Thomas Stehl


Guatemala:

Kooperative: Kleinbauern rund um das Cuchumatanes Massiv

(Region Huehuetenango und Quiche), BIO

Importeur: CTS Coffee, Thomas Stehl


Kolumbien:

Farm: Finca El Quillotocto; Farmer: Jhon Fredy Villacorte

Importeur: CTS Coffee, Thomas Stehl


Ruanda:

Kooperative: Washing-Station Ngororero; Farmer: viele Kleinbauern (Community Coffee Rwanda)

Importeur: CTS Coffee, Thomas Stehl


Honduras:

Kooperative: Café Orgánico Marcala S.A. (COMSA); Farmer: viele Kleinbauern, BIO

Importeur: CTS Coffee, Thomas Stehl

2. Müllvermeidung

Ziemlich schnell nach der Geschäftseröffnung 2017 stellten wir uns bereits die Frage, an welcher Stelle im CaTienda entsteht sehr viel Müll und v. a. welcher davon ist vielleicht vermeidbar? In den ersten 4 Jahren gelang es uns die entstandene Müllmenge zu halbieren, auch wenn die Coronapandemie mit manchen der dazugehörenden Vorschriften die Müllvermeidung etwas schwerer gemacht hat, konnten wir im Großen und Ganzen unsere eigenen gesteckten Ziele zur Müllvermeidung erreichen.

Ein paar unserer Meilensteine…

06.2017 Wiederverwendung von Versandverpackungen

Wir verwenden Versandverpackungen bewusst wieder, um die Müllvermeidung voranzutreiben und die Umweltbelastungen zu verringern. Dabei setzen wir das unbeschädigte Verpackungsmaterial, welches wir von unseren Lieferanten erhalten, wieder ein. Jede wiederverwendete Verpackung schont die Ressourcen und dazu tragen wir aktiv unseren Beitrag bei. Da kann es schon mal vorkommen, dass auf unserer Verpackung ein anderer Name steht… das nehmen wir ganz bewusst in Kauf.

08.2018 Glashalme

Bereits im Sommer 2018 dachten wir über die kleinen bunten Plastikhalme nach, die man so selbstverständlich in Latte Macchiato, Eiskaffee oder Cold Brew steckt. Weltweit wurden zu diesem Zeitpunkt mehr als 3 Milliarden Plastik-Strohhalme TÄGLICH weggeworfen, die damit zu den Top 5 der Plastikbelastungen unserer Ozeane zählen. Mit diesem Wissen haben wir uns sehr schnell entschieden, ab diesem Zeitpunkt auf Plastikhalme zu verzichten und auf Glashalme zu setzen, die auch noch in Deutschland hergestellt werden (www.halm.co). Nur Trinkhalme aus Glas sind wieder verwendbar, recyclebar und absolut hygienisch sowie komplett geschmacksneutral, darüber hinaus natürlich ohne Schadstoffe und schädliche Weichmacher (z. B. BPA).

12.2018 Wiederverwendbare CaTienda-To-Go-Becher | 03.2021 Teilnahme am Pfandsystem Recup

Ende 2018 waren wir von einer weiteren Zahl geschockt. Mehr als 320.000 Einwegbecher wurden JE STUNDE in Deutschland zu dem Zeitpunkt weggeworfen – mit steigender Tendenz. Dazu wollten wir nichts mehr beitragen und beschlossen, die Einweg-To-Go-Becher abzuschaffen. So sparten wir eine Unmenge an Wegwerfbechern und füllten ab diesem Zeitpunkt unsere Kaffeegetränke in wieder verwendbare Becher, natürlich auch in mitgebrachte Becher unserer Kunden.

Die Corona-Pandemie mit ihren speziellen Hygienevorschriften brachte uns in 2020 kurzfristig wieder zu Einwegbechern. Sobald wir diesen Weg aber verlassen konnten, setzten wir sofort wieder auf Mehrwegbecher. Wir bauten unser Angebot dabei sogar aus und bieten nun seit März 2021 auch RECUP Pfandbecher an. Mittlerweile nehmen an diesem Pfandsystem deutschlandweit immer mehr Geschäfte teil, so dass die Rückgabe der Becher für unsere Kunden immer einfacher und komfortabler wird.

09.2019 Wiederbefüllung von Kaffeeverpackungen in der Rösterei, Kaffeebar und bei Kundenbelieferungen (3,5 – 10 kg Eimer)

Bereits seit 2019 füllen wir mitgebrachte Verpackungen unserer Kunden wieder auf. Zeitgleich begannen wir in der Kaffeerösterei mit der Müllvermeidung, in dem wir für unsere Kaffees, die wir dort im Ausschank haben, nur noch Lebensmitteleimer zur Aufbewahrung verwenden.  Auch lassen sich immer mehr Kunden, die größere Mengen Kaffee von uns geliefert bekommen, gewinnen, sich mit wieder befüllbaren Lebensmitteleimern (mit Aromaventil) beliefern zu lassen.

01.2021 Eimer für kleinere Gebinde bis 2 kg für Privatkunden

Den bisher letzten Schritt konnten wir Anfang des Jahres 2021 gehen. Das Thema wieder befüllbare Gefäße für Privatkunden bzw. Endverbraucher beschäftigte uns schon seit geraumer Zeit. Endlich fündig geworden, sind wir nun richtig begeistert von der einfachen und sicheren Handhabung der neuen 2 kg-Eimer. Sie erfüllen alle strengen Voraussetzungen der großen 10 kg-Eimer, die wir in unserer Rösterei verwenden und sind – neben der Lebensmittelechtheit – natürlich auch mit einem Aromaventil ausgestattet.

3. Kaffeeverpackungen

06.2017 Verpackung ohne Aluminium für unseren Kaffee

Die von uns verwendete Verpackung für unsere Kaffeebohnen ist umweltschonend und recyclebar. Wir haben uns von Anbeginn unseres Unternehmens für die sogenannte Öko-Line der Firma Ströbel aus dem fränkischen Langenzenn – absolute Spezialisten für Aromaschutzverpackungen – entschieden. Die Verpackung ist ein Verbund aus Kraftpapier und Barriere-Folie OHNE Aluminiumschicht! Als Barriere wird ein umweltfreundlicher PE-Verbund eingesetzt.

4. Regional – kurze Lieferwege

Auswahlkriterien für unsere Lieferanten

Wir arbeiten mit möglichst vielen Betrieben vor Ort im Raum Töging/Landkreis Altötting/Mühldorf zusammen, um die Lieferwege so kurz wie möglich zu halten.

Hier ein kleiner Auszug unserer Lieferanten:

Die Backwaren, die nicht selbst gebacken werden, erhalten wir von der Bäckerei-Konditorei Eicher in Erharting. Unser verwendetes Eis kommt von der Eisalm aus Emmerting, direkt vom Bauernhof, hergestellt von der Familie Wiesmayer. Bei den Schokoladen in unserem Sortiment handelt es sich um handgeschöpfte Premiumschokolade, ebenfalls hergestellt in unserer Nähe – in Bodenkirchen. Unser hochprozentiger Kaffeegeist und die Kaffeeliköre werden unter Verwendung unserer eigenen Röstungen in Burghausen im Brennstüberl Geistreich gebrannt. Die von uns verwendeten Verpackungen werden in der Nähe von Nürnberg, in Langenzenn produziert von der Firma Ströbel GmbH.  Die dazugehörenden Etiketten werden von der Werbeagentur Pur in Burghausen gestaltet und geliefert.

5. CO²-Neutralität

Klimaneutral – was heißt das eigentlich?

Jeder Mensch, jede Firma hinterlässt Spuren – für unsere Umwelt wird dabei die täglich abgegebene Menge an CO² immer wichtiger. An erster Stelle steht die Reduktion bzw. Vermeidung von CO², an zweiter Stelle der Ausgleich. Der Begriff CO²-Neutralität besagt somit in einem engen Sinn, dass kein CO² emittiert wird oder aber die CO²-Emissionen vollständig kompensiert werden.

Versand durch DHL

Die Deutsche Post und DHL haben sich die Klimaneutralität zum Ziel gesteckt. Dabei haben sie auch eine deutschlandweite Nachhaltigkeitsoffensive ins Leben gerufen. Unsere Päckchen/Pakete werden mit DHL versendet, aus mehrerlei Gründen, die uns überzeugen. Das wir unser „braunes Gold“ innerhalb Deutschlands damit klimaneutral verschicken, finden wir klasse. Die CO²-Emissionen, die durch den Versand entstehen, werden durch weltweite Projekte ausgeglichen, so DHL.

Pacha Mama

Unser Kaffee Pacha Mama aus Peru trägt die Auszeichnung „klimaneutrales Produkt“. Von einer unabhängigen Seite wurde die Klimabelastung des Pacha Mama Kaffees berechnet, vom Anbau der Kaffeepflanze (Aussaat, Wasserverbrauch, Pflege bis zur Ernte) bis hin zur CO²-Belastung durch den Transport (von Peru nach Hamburg und zu uns nach Töging), der Verpackung in Jutesäcken und letztlich natürlich unsere Röstung. Die so ermittelte Menge an CO² nennt man CO²-Fußabdruck, der vollständig durch den Erwerb von Klimazertifikaten ausgeglichen wird. Dabei wird ein Waldaufforstungsprojekt in Peru und ein UN-Wasserkraftprojekt in Uganda unterstützt.

6. Ausblick oder was wollen wir weiter tun

Unser Ziel ist es auch im Bereich Nachhaltigkeit, Fairness, CO²-Neutralität tagtäglich besser und stärker zu werden. Wir nehmen unsere Verantwortung ernst. Jeder noch so kleine Tropfen höhlt den Stein. Ökologische, wirtschaftliche und soziale Gesichtspunkte sollen dabei möglichst im Einklang und nicht im Widerspruch stehen. Regionalität und die Zusammenarbeit mit möglichst vielen Unternehmen, die so denken wie wir, fördern und stärken wir.